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Olympische Spiele: Dimitrij Ovtcharov zieht souverän ins Achtelfinale ein
Deutschlands Mr. Olympia hat in Paris souverän die Runde der besten 16 erreicht. Der olympische Rekordmedaillengewinner Dimitrij Ovtcharov steht nach seinem hoch verdienten 4:1-Erfolg im Zweitrundenmatch gegen den Brasilianer Vitor Ishiy nun vor einem Duell um den Einzug in das Viertelfinale gegen Frankreichs 17 Jahre alten Superstar Felix Lebrun.
Ovtcharov nutzt sechsten Matchball zum Sieg
Dimitrij Ovtcharov setzte sich nach einem 4:0-Auftakterfolg über den Mexikaner Marcos Madrid mit einem erneut beeindruckenden Auftritt in seinem zweiten Match gegen Vitor Ishiy souverän in fünf Sätzen durch. Der Satzgewinn des Brasilianers nach einer 3:0-Führung des ehemaligen Weltranglistenersten war allerdings ein vermeidbarer Schönheitsfehler. Denn in Satz vier ließ Ovtcharov nach einer 10:6- und 12:11-Führung gleich fünf Matchbälle in Folge ungenutzt, bevor er, neu fokussiert, im fünften Durchgang seinen sechsten zum letztlich ungefährdeten 11:4, 11:8, 11:9, 11:13 und 11:3-Erfolg über die Nummer 86 der Welt verwandelte. Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf lobte: "Das war ein souveräner Auftritt von Dima."
Dimitrij Ovtcharov ließ von Beginn des Spiels an keine Zweifel über die Kräfteverhältnisse am Tisch und sicherte sich schnell den Gewinn des ersten Satzes. Vitor Ishiy wehrte sich in dem Duell gegen den favorisierten Weltranglisten-14. zwar nach Kräften, vermochte über die gesamte Distanz des Spiels allerdings immer nur phasenweise die Dominanz des Deutschen zu durchbrechen. Der 28-Jährige wurde seinem sieben Jahre älteren Kontrahenten jeweils nur dann wirklich gefährlich, wenn er das Risiko in seinen Schlägen deutlich nach oben schraubte, um das gleichermaßen sichere wie harte Halbdistanzspiel Ovtcharovs zumindest phasenweise zu durchbrechen. Auf diese Weise erarbeitete sich der in Frankreich als Profi aktive Ishiy neben seinem Satzgewinn zudem in Durchgang zwei den 8:8-Gleichstand und im nächsten Spielabschnitt eine 9:8-Führung.
Dimitrij Ovtcharov: "So etwas passiert mir nicht oft"
Beide Situationen entschärfte der Bronzemedaillengewinner von London 2012 und Tokio 2020 allerdings sofort mit jeweils drei beeindruckenden Punktgewinnen in Folge, den Verlust des vierten Durchgangs allerdings konnte er trotz fünf Chancen zum vorzeitigen Matchgewinn nicht verhindern. Nach dem Spiel sagte Ovtcharov: "Vitor Ishiy ist ein unangenehmer Gegner, der ähnlich wie Hugo Calderano mit sehr hohem Risiko spielt. Wenn er seine besten Bälle trifft, ist er stark. Ich habe manchmal seinen ersten noch gefangen, aber er spielt dann auch noch einen zweiten und dritten Ball stark hinterher. Der Verlust des vierten Satzes nach 10:6-Führung tat weh. So etwas passiert mir nicht oft. Ich kann mir aber auch keinen wirklichen Vorwurf machen. Meine Bälle waren solide und er hat mit dem Rücken zur Wand kurz vor dem Aus sein bestes Tischtennis gespielt. Ich habe mir in der Satzpause gesagt, komm, du führst 3:1, und habe im Fünften versucht, vom ersten Ballwechsel an die Intensität sehr hochzuhalten. Das ist mir gut gelungen und damit habe ich ihm im fünften Satz schnell den Schneid abgekauft. Am Ende war es ein solides Spiel, das ich verdient gewonnen habe."
Im Achtelfinale gegen den Weltranglistenvierten Felix Lebrun
Im Achtelfinale steht Ovtcharov nun dem 17 Jahre alten Lokalmatador Felix Lebrun gegenüber. Frankreichs Nummer vier der Welt bringt die South Paris Arena 4 mit ihrer 6.400-Zuschauer-Kulisse bei jedem seiner Auftritte zum Erbeben und sorgt für die Geräuschkulisse eines Fußballstadions. Dimitrij Ovtcharov bekennt: "Das nächste Spiel nun wird natürlich aufregend. Nachdem ich die Auslosung gesehen habe, hatte ich das mögliche Duell mit Felix von Beginn an im Kopf. Jetzt wird das Level natürlich noch einmal ein ganz anderes. Er ist hinter drei Chinesen die Nummer vier der Welt, das spricht allein für sich. Meine Hochachtung vor der Entwicklung, die er genommen hat. Ich bin schon lange dabei und Olympia ist ja immer etwas ganz Besonderes. Aber hier in Frankreich gegen Felix wird die Halle beben, wie auch ich das noch nicht erlebt habe. Vielleicht muss ich es ähnlich wie Novak Djokovic machen, der auch oft seine Energie daraus zieht, wenn er die Zuschauer gegen sich weiß."
Nichtsdestotrotz sieht der sechsfache olympische Medaillengewinner gegen den Franzosen, gegen die er die beiden bisherigen Vergleiche verlor, durchaus seine Chancen: "Ich freue mich auf die Erfahrung und das Spiel, das wird eine ganz besondere Herausforderung. Natürlich bin ich hier, dieses Spiel zu gewinnen, auch wenn ich weiß, wie schwierig das wird. Felix ist neben seinen vielen anderen Qualitäten einer der besten Aufschläger der Welt. Wenn ich gegen ihn gut ins Spiel komme, bin ich guter Dinge."
Quelle: Pressemitteilung DTTB
Beitragsbilder: Dimitrij Ovtcharov (Foto: BeLa Sportfoto)